Das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden gibt alljährlich sogenannte Sterbetafeln für die Bundesrepublik Deutschland heraus (www.destatis.de). Diese Tafeln (demographische Modelle), die seit 1871 geführt werden, enthalten die Sterbedaten der Bevölkerung. Sie sind Jahr für Jahr in der gleichen Weise aufgebaut und man kann aus ihnen die allgemeine Entwicklung der Sterblichkeit im Vergleich der Bundesländer und im internationalen Vergleich sowie verschiedene Auswertungen in tabellarischer und graphischer Form entnehmen. Bei den Daten handelt es sich um "Durchschnittswerte, die je nach Lebensverhältnissen, Lebensführung, Beruf und gesundheitlicher Verfassung" erheblich streuen können. Die vom Destatis veröffent-lichten Daten sind frei verfügbar und dürfen bei Angabe der Quelle auch auszugs-weise vervielfältigt und verbreitet werden.

Ich habe zur Veranschaulichung aus diesen Daten (Jahre 2010/12) verschiedene Graphiken herge-stellt, die exemplarisch einige Fragestellungen von persönlichem Interesse behandeln, z.B. die Entwicklung der Sterbefälle in Abhängigkeit vom vollen-deten Alter (Abbildung 1), das Verhältnis der Verstorbenen zu den Überlebenden (Abbildung 2) oder eine Darstellung der noch zu erwartenden Lebensjahre in Abhän-gigkeit vom gegenwärtigen Alter bis zum voraussichtlichen Lebensende (Abb. 3):

Insbesondere Abbildung 3 veranschaulicht, wieviel Lebensjahre (blaue Säulen)statistisch von einem bestimmten, gegenwärtigen Alter (80 - 100 Jahre) bis an das voraussichtliche Lebensende noch zu leben bleiben.

Beispiel: Bei einem vollendeten Alter von 90 Jahren (Rang 11) ist die Lebenserwar-tung für Männer 93,7 Jahre, d.h. man hat mit 90 statistisch noch rund 4 Jahre zu leben. 

Abschließend, analog zu Abbildung 3, eine neuere Graphik (Abbildung 4) zur Lebens-erwartung von Frauen (Berichtsjahre 2012/15) und zur Lebenserwartung des Verfassers in seinem unmittelbaren Umfeld (Abbildung 5, 2016):

Im Vergleich mit einem 80jährigen Mann hat eine gleichaltrige Frau nach den Sterbetafeln von 2012/15 eine statistisch um 89,3 - 87,8 = 1,5 Jahre längere Lebenserwartung.

Aus einer Sterbestatistik (erstellt aus den 461 Todesanzeigen einer Regionalzeitung in 2016) im unmittelbaren Umfeld des Verfassers geht folgendes hervor:

Die Lebenserwartung in 2016 betrug für Männer ab 80 Jahren im Mittel  bei 87 (81  – 100, n = 117 Werte) Jahre,und für eine 75jährige  Frau  bei 87 (76  – 110, n = 198 Werte) Jahre. Die allgemeine Lebenserwartung lag über die gesamte Lebenszeit für die Männer bei 79 (42 – 100) Jahren und für die  Frauen bei 83 (41 – 110) Jahren bei jeweils n = 218 (Männer) bzw. n = 243 (Frauen) und 461 insgesamt erfassten Sterbefällen (Abbildung 5). Frauen leben nach dieser Statistik im Mittel 4 Jahre länger als Männer und ihre Chance, 90 Jahre zu werden, ist 28  während Männer nur mit einer Chance von 14 %  90 Jahre oder älter werden. Für 80jährige Männer steigen die Chancen auf 27 %, d.h. sie verdoppeln sich in etwa, für 75jährige Frauen aber nur auf 34 % , d.h. ihre Chancen steigen nur um 6 % an, 90 Jahre und älter zu werden, es sei denn, sie wären wie die Männer auch schon 80 Jahre alt (dann auf + 13 %). Zwischen 75 und 89 sterben die meisten Männer (59 %), Frauen zwischen 80 und 94 Jahren (ebenfalls 59 %).

Zur schnellen, überschlägigen (mit 50 % Wahrscheinlichkeit) Berechnung Ihrer Lebenserwartung empfehle ich Ihnen den Rechner des "Deutschen Instituts für Altersvorsorge" in Berlin: https://www.wie-alt-werde-ich.de/index_desktop.html