Fit im Alter

 

Neben der körperlichen spielt die geistige Fitness eine ebenso wichtige Rolle für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit des alternden Gehirns und damit des ganzen älteren Menschen.

In seinem Buch „Geistige Fitness im Alter“ (engl. „Die Kraft des alternden Gehirns“, dtv Sachbuch 34530, München 2009), gibt G.H. Cohen Ratschläge für ältere Menschen, vital und kreativ zu bleiben. Diese Ratschläge beruhen auf diversen Studien der neueren Hirn- und Altersforschung, haben also einen wissenschaftlichen Hintergrund, der allerdings im täglichen Leben von älteren Menschen noch wenig beachtet wird. Hier herrscht oft noch die Meinung vor, das Alter sei ein bedauernswerter Niedergang der körperlichen und geistigen Kräfte des Menschen, was naturbedingt hingenommen werden muss.

Dass diese Einstellung für die geistige Potenz älterer Menschen nicht zutreffen muss, zeigen die inzwischen zahlreich vorliegenden wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema.

Danach hängt die geistige Fitness des alternden Gehirns (des Menschen) von einer Reihe trainierbarer und damit veränderbarer Eigenschaften bzw. Aktivitäten des Menschen ab, die nun zusammengestellt und im Einzelnen besprochen werden sollen.

 

 

1. Neue Lernerfahrungen, die uns etwas abverlangen 

Neugierig bleiben, Bildungsangebote nutzen, an einer Literaturgruppe teilnehmen, handwerk-liche Kurse belegen, Minijobs annehmen, unentdeckte Talente finden u. dgl. mehr.

 

2. Körperliches Training (Bewegung).

Regelmäßig Spazieren gehen, um dem Gehirn ausreichend Sauerstoff zur Verfügung zu stellen und die Muskulatur aufzubauen und zu erhalten.

 

3. Anspruchsvolle Freizeitbeschäftigungen über längere Zeit.

Tanzen, Brettspiele u.a.m., Musik hören und umsetzen, z.B. tänzerisch oder durch Dirigieren (dazu schreibt der Autor wenig), ein Instrument lernen, Kreuzworträtsel lösen, Lesen und Artikel schreiben, diskutieren, Tagebuch schreiben, Internet-seite aufbauen und betreiben usw.

 

4. Kompetenzerleben fördern.

Gefühle der Selbstbestimmung, Könnerschaft und Zufriedenheit erleben.

Sich über bestimmte Themen im Detail und über längere Zeit hinweg informieren bzw. recherchieren, Computertechnik oder Fremdsprache lernen,

 

5. Einbindung in ein soziales Umfeld.

Tragfähiges soziales Umfeld aufbauen, spontan und aktiv Kontakte zu anderen Menschen suchen, aufgeschlossen und kotaktfreudig sein.

 

 

Das alternde menschliche Gehirn ist bei weitem nicht so unflexibel wie es vor Jahren noch erschien. Es hat sich in den letzten 10 Jahren Gehirnforschung herausgestellt, dass es durch entsprechende Trainingsmaßnahmen seine Aktivität und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter bewahren und teilweise sogar steigern kann. Es kommt also nicht mehr so sehr darauf an, nur die Probleme zu sehen, die zweifellos mit dem Alter verbunden sind, sondern vor allem auch die vorhandenen Entwicklungspotenziale in körperlicher, geistiger und emotionaler Hinsicht.