Vater einer Braut

 

 

     Eine Brautrede in Versen.

 

 

 

Es ist ein Brauch an Hochzeitstagen,

dass sich der Vater einer Braut,

in einer Rede traut zu sagen,

was er sich sonst nur selten traut.

 

 

In dieser ungewohnten Lage,

ist man als Vater aufgewühlt;

es ist ein Schmerz, ganz ohne Frage,

es ist ein Abschied, den man fühlt.

 

 

Der erste Mann in Deinem Leben

tritt in das zweite Glied zurück

und hofft, es wird Probleme geben,

doch Du erzählst vom großen Glück.

 

 

Dem will man nicht im Wege stehen

und schaut den Herrn schon einmal an

und hofft, es wird vorüber gehen,

doch Du erzählst: Das wird mein Mann.

 

 

Da wendet sich mit einem Male

das Blatt – und ich muss eingestehn:

Dein Bräutigam ist kein Rivale

und nicht als solcher anzusehn.

 

 

Er füllt die Lücken, die ich lasse

mit Freuden aus, fast väterlich.

Ich finde ihn ganz große Klasse,

er ist der rechte Mann für Dich!

 

 

Dein Vater bleibt auch so der Beste

und tut, was er stets gerne tat.

Er sorgt für Dich und Deine Gäste

und gibt Euch diesen guten Rat:

 

 

„Wenn Ihr nur immer danach trachtet,

selbst wenn ein Streit Euch einmal trennt,

dass Ihr Euch liebt, vertraut und achtet,

dann gibt es auch ein Happy End.

 

 

Das Gleiche gilt für Eure Kinder,

von denen Ihr gewiss schon träumt,

sie brauchen Euer Glück nicht minder,

gebt Acht, dass Ihr es nicht versäumt!“

 

 

Und nun geht hin mit meinem Segen

in Euer erstes Ehejahr.

Viel Glück auf allen Euren Wegen!

Hoch lebe unser junges Paar!