Die Störche von Bruck

 

 

In Bruck war ich oft und gern zu Gast,                       

wenn im Sommer die Störche nisten                         

und mache nach Jahren hier wieder Rast            

zusammen mit andern Touristen.

 

Ich speise im Gasthaus Grüner Kranz,

wo die Freunde mit mir gegessen.

Die Störche, sie suchen und finden ganz

in der Nähe ihr täglich Fressen.

                                

Beim Heurigen sitze ich allein

                                      im Buschenschank, draußen im Freien.

  Der Wirt bringt ein Glas von dem neuen Wein

und die Störche klappern und schreien.

 

Die Freunde sind fort, ich denka nach

über Bruck und die alten Zeiten

und sehe ein Storchenpaar auf dem Dach

mit dem eigenen Nachwuchs sich streiten.  

                  

Dann rufe ich nach der Kellnerin

und zahle den Wein und die Speisen.

Ich wünschte, die Störche flögen dort hin,

wo auch ich bin auf meinen Reisen . -

                                     

                                      Am Abend, während der Dämmerung,

                                      verlasse ich Bruck und die Lieben.

                                      Nur die Störche und die Erinnerung,

                                      sind von ihnen mir noch geblieben.

 

 

         

 

Gedichte schreiben

 

 

Gedichte schreiben muss man können.

Talent ist selbstverständlich Pflicht,

denn ohne diese Dichtergabe,

geht es im Allgemeinen nicht.

 

Was uns bewegt, bedrückt und ärgert,

ist das, was ein Gedicht beschreibt:

ein echtes menschliches Empfinden,

das allen in Erinnerung bleibt.

 

Sich klar und deutlich auszudrücken,

genau zu sagen, was er meint,

ist für den Dichter unerlässlich,

damit er glaubwürdig erscheint.

 

Er braucht dazu die rechten Worte

und Sätze, die man leicht versteht.

Gedichte schreiben ist ein Handwerk,

das ohne Handwerkszeug nicht geht.

 

Es macht den Dichtern sehr viel Arbeit,

was weder Ruhm noch Ehre bringt,

trotz aller Mühe aber Freude

und großes Glück, wenn es gelingt.